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Rietberg Stadt

Dieses ist die Beschreibung der Stadt Rietberg.

Hausstätten- und Höfeliste

Literatur

Geschichte

Die erste Nennung von Rietberg erfolgte als Rietbike um 1100. Der Name entstand aus der Zusammenfügung von Ried (für Schilfrohr) und Bach. Bereits im 11. Jahrhundert war hier Rietberg als eine Burganlage errichtet worden, wohl als Grenzburg der Grafen von Werl-Arnsberg gegen Paderborn. Am 1. September 1273 kam es zur Erbteilung der Grafen Gottfried II. von Arnsberg und Konrad I. von Cuyk-Arnsberg. Graf Konrad machte das nördlich der Lippe gelegene Gebiet zu einem eigenständigen Territorium und benannte es nach der dortigen Burg „Grafschaft Rietberg“. Er selbst nannte sich Graf von Rietberg. Das Herrschaftsgebiet erstreckte sich von Schloß Holte/Liemke im Norden bis nach Mastholte im Süden. Im Osten grenzte es an das Fürstbistum Paderborn, im Westen an das zum Fürstbistum Osnabrück gehörende Amt Reckenberg mit seiner bischöflichen Verwaltung auf dem Reckenberg in Wiedenbrück. Eine Urkunde vom 10. Oktober 1289, beginnend mit Nos judex, procosules et consules opidi Rethbergensis (übersetzt: Wir Richter, Bürgermeister und Ratmannen der Stadt Rietberg), ist der älteste Beleg, dass Rietberg eine Stadt mit eigener Ratsverfassung war. Daraus lässt sich schließen, dass die Burg und die Siedlung älter sind. Im Jahr 1456 musste Graf Konrad V. die bisher reichsunmittelbare Grafschaft dem hessischen Landgrafen Ludwig I. für 600 rheinische Gulden zu Lehen auftragen. Damit verlor Rietberg seine Unabhängigkeit und lag unter der Lehnsherrschaft der Landgrafen von Hessen. 1533 ließ Graf Otto III., der in zweiter Ehe mit Onna von Esens, Tochter des ostfriesischen Häuptlings Hero Omken, verheiratet war, in den Pfarrkirchen St. Johannes Baptist und St. Margareta von zwei Lippstädter Predigern die Reformation verkünden. Durch Verbindung Ottos mit Onna erwarb er die Anwartschaft auf das Harlingerland. Sein Sohn aus erster Ehe, Graf Otto IV., starb 1552, ohne einen Erben zu hinterlassen. Damit fiel die Grafschaft an dessen Halbbruder Graf Johann II., der aus der zweiten Ehe seines Vaters stammte. 1540 wurde Johann II. auch Herrscher des Harlingerlands. Johann II. starb 1562 in einem Gefängnis in Köln, hinterließ zwei Töchter und die männliche Linie der Grafen von Rietberg starb aus. Zunächst zog der hessische Landgraf sein Lehen ein, die Töchter Armgard und Walburgis protestierten und bekamen die Grafschaft 1565 zugesprochen. Walburgis heiratete 1581 Graf Enno III. von Ostfriesland, der damit Herrscher über Rietberg und das Harlingerland wurde. Im Berumer Vergleich verzichtete er zu Gunsten seiner Tochter Sabina Catharina auf die Grafschaft Rietberg. Sabina Catharina erbte die Grafschaft und heiratete ihren Onkel Johann III. von Ostfriesland. Sie begründeten das Haus Ostfriesland in Rietberg und rekatholisierten die Grafschaft. 1690 starb auch die männliche Linie des Hauses Ostfriesland aus. 1699 fiel Rietberg durch die Heirat der Erbtochter Maria Ernestine Franziska an die Grafen von Kaunitz. Von 1807 bis 1813 gehörte die Grafschaft Rietberg zum napoleonischen Königreich Westphalen unter König Jérôme Bonaparte. Dennoch wurde der Titel Graf zu Rietberg weiterhin vom jeweiligen Fürsten von Liechtenstein geführt, aktuell von Hans Adam II. von Liechtenstein und vom Prinzregenten Alois. 1815 wurde die Grafschaft preußische Standesherrschaft. Neben der Haupt- und einzigen Stadt Rietberg bestand die Grafschaft nur aus einer Anzahl von Bauerschaften, die unter der Preußenherrschaft selbständig wurden. Im Jahr 1822 erwarb der Kaufmann Friedrich Ludwig Tenge sämtliche Güter der mediatisierten Grafschaft. Die Tengesche Domänengutsverwaltung wurde im Haus Münte untergebracht. Nach englischem Vorbild bauten bald Kötter ihre Häuser auf dem gepachteten Grund. 1843 wurde mit der Westfälischen Landgemeindeordnung das Amt Rietberg mit Sitz in Rietberg gebildet und umfasste schließlich außer der ehemaligen Landeshauptstadt die sieben Landgemeinden Bokel, Druffel, Mastholte, Moese, Neuenkirchen, Varensell und Westerwiehe. Auf Grund der zu niedrigen Einwohnerzahl von 2.500 Personen verlor Rietberg den Status der Stadt und war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Titularstadt. Das preußische Klostergesetz vom 31. Mai 1875 hob alle Orden und ordensähnlichen Kongregationen auf, so auch das Franziskanerkloster in Rietberg. Amtmann Duve meldete der Regierung in Minden die Staatsgefährlichkeit der Franziskaner, worauf es Proteste gegen ihn gab. Zum 10. August 1875 wurde das Kloster aufgehoben, einige Kranke und altersschwache Franziskaner durften jedoch bleiben. Es wurde überlegt, wie man die Gebäude sinnvoll nutzen könnte. So sollte das Progymnasium in das Kloster verlegt werden, wozu es jedoch nicht kam. Allerdings wurde das so genannte Fürstenzimmer zum Turnsaal der Schule. Am 18. Oktober 1887 erhielt der Orden das Kloster zurück.

Rietberg Stadt

Karten

Urkataster Karte 1820, Stadt Rietberg mit der Feldmark.

Bearbeitet durch Heinrich Amtenbrink, Katasteramt Kreis Wiedenbrück, 1929 bis 1964 (Stadtarchiv Rietberg)

Urkataster Karte 1820, Stadt Rietberg ohne die Feldmark (Stadtarchiv Rietberg, bearbeitet: Michael Erichreineke 2019)

Rietberg Stadt, siehe: Maps

Dokumente

Reisebericht von Walter Tecklenborg 1929 (Bitte anklicken !)

Verweise

Heimatverein Rietberg

Auskünfte

Stadtarchiv Rietberg

Stadtarchiv Rietberg

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Hausstätten erhalten Sie unter:

                  thorstena@westfalenhoefe.de

Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Hausstätten erhalten Sie unter:

                  michaele@westfalenhoefe.de
wiki/rietberg_stadt.txt · Zuletzt geändert: 2021/04/06 23:49 von michael

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