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wiki:steinhagen_brockhagen

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Brockhagen

Dies ist die Beschreibung der Bauerschaft Brockhagen.

Hausstätten- und Höfeliste

Literatur

Geschichte

Der Begriff „Brook“ bezeichnet im Niederdeutschen, ähnlich dem hochdeutschen „Bruch“, eine feuchte, waldige Niederung mit Wasseransammlungen. In der historischen Schreibweise „Brock“ stellt der Buchstabe „c“ vor dem „k“ dabei ein Dehnungszeichen dar.

Unter „Hagen“ wird eine schützende Einfriedung durch Büsche und Bäume, eine Wallhecke oder eine ebenerdige Anpflanzung zur Einhegung von Weidetieren oder zum Schutz der Äcker gegen Wild verstanden.

Der Begriff findet aber auch Verwendung im Zusammenhang mit einer besonderen Rechtsform, dem Hagenrecht. Als Reaktion auf die im 12. und 13. Jahrhundert in Mitteleuropa stark steigenden Bevölkerungszahlen bemühten sich die Landesherren, ihren Untertanen Alternativen zur einsetzenden Abwanderung und Gründung neuer bäuerlicher deutscher Siedlungen im Osten (Ostkolonisation) zu bieten. Auch im heutigen Westfalen wurde deshalb bis dahin unbewohntes, siedlungsfeindliches Gebiet zur Kolonisation freigegeben. Siedler, die sich hier niederließen, das Land rodeten und es urbar machten, genossen in den ersten Jahren Abgabenfreiheit. Das Hagenrecht eröffnete darüber hinaus die Möglichkeit einer beschränkten Form der Selbstverwaltung und bot den so genannten „freien Hägern“ im Unterschied zu den Hörigen ein weniger drückendes Eigentums- und Erbrecht. Brockhagen bezeichnet danach ein unter dem Hagenrecht stehendes Bruchgebiet.

Seit dem 12. Jahrhundert gehört das Gebiet zwischen den Ländereien des Klosters Marienfeld, dem 1246 erstmals, nämlich als Kirche tor Halle erwähnten Halle (Westf.) und der Siedlung Steinhagen zur Grafschaft Ravensberg. Es bildet die Grenze der Grafschaft zum benachbarten Bistum Münster und wird in ältesten Aufzeichnungen als „Wüstenei“ bezeichnet. Vermutlich in der Mitte des 13. Jahrhunderts geben die Grafen von Ravensberg diesen überwiegend von Birken-Eichen- und Rotbuchen-Eichen-Mischwäldern bestandenen Brockhagen zur Besiedlung frei. Die ersten Siedlungslinien folgen den Bachläufen, in Ost-West-Richtung in etwa dem Verlauf des Landbachs (Abrooksbach), von Nordost nach Südwest dem Verlauf des Howebachs.

Die früheste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1325 zurück. Zu dieser Zeit gewährleisten die Kolonisten bereits sichere Einkünfte, so dass Graf Otto IV. von Ravensberg (1306–1328) bestimmt, die Abgaben u. a. aus dem Brockhagen nach seinem Ableben zum Unterhalt seiner Gemahlin Margarete zu verwenden.

Am 1. Januar 1973 wurde Brockhagen nach Steinhagen eingemeindet.

Verwaltungsstruktur Brockhagen

  • Vor 1815: Grafschaft Ravensberg → Amt Sparrenberg → Vogtei Brockhagen
  • Ab 1815: Regierungsbezirk Minden → Kreis Halle → Amt Halle → Dorf Brockhagen
  • Seit 1973: Regierungsbezirk Detmold → Kreis Gütersloh → Gemeinde Steinhagen mit den Ortsteilen Amshausen, Brockhagen, Steinhagen

Karten

Die ehemalige Bauerschaft Brockhagen in ihrer heutigen Struktur

Dokumente

Verweise

Auskünfte

Gemeindearchiv Steinhagen

Heimatverein Steinhagen

Heimatverein Brockhagen

* Heimatverein Brockhagen - Kontaktseite beim LWL

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:

                  info@westfalenhoefe.de
wiki/steinhagen_brockhagen.txt · Zuletzt geändert: 2022/02/19 00:05 von michael

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