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Steinhagen

Dies ist die Beschreibung Bauerschaft Steinhagen mit Dorf.

Hausstätten- und Höfeliste

Geschichte

Konrad III. bestätigte im Jahr 1147 dem Stift Herford Besitzrechte an mehreren Hagen (also Höfen oder Hofstellen), darunter den Hofstellen „Schabbehardt“ und „Burde“ im Siedlungsgebiet des heutigen Steinhagen. Es wird vermutet, dass diese Höfe die Keimzellen des heutigen Ortes sind. Urkundlich belegt ist, dass ein Hagen in Burde mit zwölf Höfen dem Stift Herford im Jahr 1300 zu Zinsleistungen verpflichtet war. In späteren Urkunden wird „Burde“ auch „Nienhagen“ genannt.

In unmittelbarer Nachbarschaft dieses Hagen wurde durch den Grafen von Ravensberg (Hermann oder Ludwig) vermutlich Mitte des 11. Jahrhunderts eine Siedlung gegründet, die aus elf freien Höfen bestand und „Steinhagen“ genannt wurde. In einer Paderborner Urkunde vom 2. August 1258 wird die Siedlung erstmals als „Steinhagen“ bezeichnet. Beide Siedlungskerne wurden im Zuge einer kirchlichen Gebietsreform im Jahr 1334 vereint. Nach und nach wurden die Bezeichnungen „Burde“ und „Nienhagen“ zugunsten von „Steinhagen“ nicht mehr verwendet.

Vom 12. Jahrhundert an wurden in den Heberegistern des Stifts Herford grundherrliche Abgaben an Flachsbündeln und Leinentüchern erwähnt. Auch auf Steinhagener Gebiet muss es im 13. Jahrhundert schon Flachs- und Hanfanbau gegeben haben. In den Herforder Heberegistern wird von einer Bokemühle bei Borde berichtet. Sie soll an einem heute nicht mehr erkennbaren Arm des Landbaches in der Nähe des Hofes „Rueshop“ gelegen haben. Durch Leggeordnungen (1669/1672) wurde die Leinenproduktion vereinheitlicht und überprüft. Kurfürstliche Beamte kontrollierten Qualität und Maße; und legten Strafen und Gebühren fest. Steinhagen und Brockhagen wurden in der Gebührenordnung genannt. Wichtigstes Dokument ist das „Commercien-Edict“ von 1688. Hier ist eine Sonderregelung für Steinhagen und Brockhagen verzeichnet. Um 1720 gab es in der Grafschaft Ravensberg kaum einen Bauern, der nicht Flachs anbaute.

Seit der Umwälzung durch die Reformation im 16. Jahrhundert, die sich in Ravensberg und damit auch in Steinhagen nach und nach durchsetzte, ist die Bevölkerung von Steinhagen, wie im gesamten ehemaligen Altkreis Halle, überwiegend der evangelisch-lutherischen Konfession angehörig. Am 1. Januar 1932 wurde ein bewohnter Teil der Gemeinde Künsebeck eingemeindet (0,35 km²).

Verwaltungsstruktur Steinhagen

  • Vor 1815: Grafschaft Ravensberg → Amt Sparrenberg → Vogtei Brackwede → Kirchspiel Steinhagen
  • Ab 1815: Regierungsbezirk Minden → Kreis Halle → Amt Halle → Dorf Brockhagen
  • Seit 1973: Regierungsbezirk Detmold → Kreis Gütersloh → Gemeinde Steinhagen mit den Ortsteilen Amshausen, Brockhagen, Steinhagen

Literatur

Karten

Steinhagen, Katasterkarte 1822 Besitzstand, mit den Höfen von Nr. 1 bis etwa 150 (Richard Schluckebier 1947)

Steinhagen, Katasterkarte 1822 Kultur, mit den Höfen von Nr. 1 bis etwa 150 (Richard Schluckebier 1947)

Steinhagen: Einzelgrundstücke in der Obersteinhäger Heide um 1790
kol. Zeichnung, Oberwitler, Spez.Markenkarten XI Nr. 3

Quelle: LAV Westfalen, 8296, Link

Steinhagen: Markenanteile der Witwe des Kolonen Rußkauf in der Großen Steinhäger Heide 1786
kol. Zeichnung, J. H. Siekendiek, Spez.Verz. Markenkarten XI Nr. 5

Quelle: LAV Westfalen, 8298, Link

Steinhagen: Teilung der Obernheide mit Teilungsregister (um 1771)
kol. Zeichnung, Oberwitler, Spez.Verz. Markenkarten XI Nr. 2

Quelle: LAV Westfalen, 8384, Link

Steinhagen: Vermessung der Deitersheide 1771
kol. Zeichnung, Oberwitler, Spez.Verz. Markenkarten XI Nr. 1

Quelle: LAV Westfalen, 8383, Link

Die ehemalige Bauerschaft Steinhagen in ihrer heutigen Struktur

Verweise

Auskünfte

Gemeindearchiv Steinhagen

Heimatverein Steinhagen

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:

                  juergeno@westfalenhoefe.de
wiki/steinhagen_steinhagen.txt · Zuletzt geändert: 2022/04/30 00:05 von michael

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