wiki:halle_koelkebeck
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+ | Dieses ist die Beschreibung der Bauerschaft Kölkebeck. | ||
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+ | ===== Hausstätten- und Höfeliste ===== | ||
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+ | ☛**[[halle_koelkebeck_hoefe | [Kölkebecker Hausstätten- und Höfeliste] ]]** | ||
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+ | (Anmerkung : Da um 1820 Kölkebeck und Bokel zum Teil gemeinsame Hausnummern geführt haben, können hier alte Hausnummern doppelt belegt sein.) | ||
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+ | Buch : Kölkebeck, [[https:// | ||
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+ | ===== Geschichte ===== | ||
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+ | Der Name des Ortes entstammt einer Kombination aus „Kölke“, | ||
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+ | Die erste Besiedlung fand spätestens im 15. Jahrhundert statt. Der Graf von Ravensberg als Landesherr, oder der Nachfolger Herzog von Jülich, Kleve und Berg, Graf von der Mark und Ravensberg, verpflanzten im ausgehenden Mittelalter, | ||
+ | Der Edelherr von Tatenhausen war der Lehensnehmer des Grafen von Ravensberg für den Bereich Bokel, und die Hofstellen dieser Gegend waren ihm gegenüber hörig. Die später gegründeten Hofstellen in Kölkebeck sind allerdings dem Grafen von Ravensberg und dessen Nachfolgern unmittelbar hörig gewesen. Es muss sich also um eine Gründung vom obersten Lehnsherrn gehandelt haben, unabhängig von Tatenhausen. Wann genau die ersten Höfe in diesem Ravensberger Grenzgebiet zum Territorium des Klosters Marienfeld gegründet wurden lässt sich bislang nicht feststellen. | ||
+ | Erste urkundliche Erwähnung finden die Kölkebecker Urhöfe in der Kirchenvisitation des Herzogs von 1533 und im Ravensberger Urbar von 1556. | ||
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+ | Die Bauern übergaben den Hof, wie in Westfalen üblich, zumeist an den jüngsten Sohn. Der Grundherr (der Herzog als Graf von Ravensberg) konnte nur bei Misswirtschaft und aus anderen schwerwiegenden Gründen intervenieren. Eigentum der Bauern an den Höfen im heutigen Sinne gab es bis 1808 nicht. Sie erhielten lediglich das Nutzungsrecht im Gegenzug für Geldzahlungen, | ||
+ | Die Grenzlage dieser Höfe zwischen der Grafschaft Ravensberg und den Besitztümern des Klosters Marienfeld legt nahe, dass der Landesherr mit ihrer Gründung seine vorhandenen Gebietsansprüche gegenüber dem prosperierenden Kloster und dessen Landesherrn, | ||
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+ | Der Totalverlust sämtlicher Aufzeichnungen aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg – vom herzoglichen Urbar abgesehen – lässt darauf schließen, dass marodierende Horden nicht nur einmal über die einsam gelegenen Höfe herfielen. Vom benachbarten Kloster Marienfeld ist bekannt, dass es mehrfach überfallen wurde und zeitweise aufgegeben werden musste. | ||
+ | Der Landesherr wechselte um 1614, als die Grafschaft Ravensberg im Ergebnis des Jülich-Klevischen Erbfolgestreits an Brandenburg-Preußen fiel. | ||
+ | Erst um 1706 findet Kölkebeck wieder urkundliche Erwähnung, und zwar im Contributionsregister, | ||
+ | Die Wassermühle und der dazugehörige Teich wurde um 1722 auf Anweisung der preußischen Verwaltung unter Friedrich Wilhelm I. errichtet. Die Bauern des Ortes schichteten einen ovalen Damm auf und stauten auf diese Weise den Laibach/ | ||
+ | Unter Friedrich dem Großen fand zwischen 1797 und 1799 die große Markenteilung der Allmende statt. Diese großen, bislang von den Bauern gemeinsam bewirtschafteten oder ungenutzten Flächen wurden einzelnen Höfen zur Nutzung und Urbarmachung zugewiesen. Die Bedeutung der einzelnen Höfe wuchs dadurch stark an, ebenso der Arbeitskräftebedarf. Um diesem gerecht zu werden errichteten die Bauern zahlreiche Heuerlingshäuser (Kotten). Aus dieser Zeit stammen im Wesentlichen die heutigen Eigentumsverhältnisse und Wege. Noch 1929 gab es 20 Bauern mit insgesamt 35 Heuerlingsstellen. Das Heuerlingswesen in Kölkebeck endete 1982 mit dem Pachtvertrag des letzten Kötters, Ruwwe für den Hof Dallmeyer. | ||
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+ | Um 1807 wurde Kölkebeck durch die Inthronisierung Jérôme Bonapartes, eines Bruders Napoleons, als König von Westphalen „französisch“. Beginnend mit einem königlichen Dekret von 1808 wurde die Eigenbehörigkeit für alle Bauern die sich noch nicht freigekauft hatten schrittweise aufgehoben. Die althergebrachte Grundherrschaft des Landesherrn wurde zwar für aufhebbar erklärt, dies konnte aber nur individuell in langwierigen Ablösungsverträgen gegen Zahlung einer Geldsumme geschehen. Um 1813 fiel die alte Grafschaft Ravensberg und damit auch Kölkebeck zurück an Preußen. Die Aufhebung der Leibeigenschaft und andere Modernisierungen der Jérôme-Zeit blieben aber in Kraft. Um 1816 wurde Kölkebeck eine Gemeinde im Kreis Halle (Westfalen), | ||
+ | Kölkebeck im 20. und 21. Jahrhundert | ||
+ | Die erste befestigte Straße Kölkebecks ist die Kölkebecker Straße zwischen dem Kriegerdenkmal und der Gütersloher Straße in Bokel. Der bisherige Sandweg wurde 1910 mit einer festen Packlage aus Kalkstein und einer Schotterdecke aus Grauwacke versehen. So war sie noch bis in die 1950er Jahre. | ||
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+ | Im Rahmen des Bielefeld-Gesetzes wurde die früher selbstständige Gemeinde 1. Januar 1973 in das Gebiet der Stadt Halle (Westf.) eingemeindet. | ||
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+ | Kölkebeck, Katasterkarte 1825 Besitzstand (Richard Schluckebier 1954) | ||
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+ | Kölkebeck, Katasterkarte 1825 Kultur, (Richard Schluckebier 1954) | ||
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+ | Stadt Halle im Kreis Gütersloh | ||
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+ | Die ehemalige Bauerschaft Kölkebeck in ihrer heutigen Struktur. | ||
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+ | ===== Verweise ===== | ||
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+ | Unterlagen zu den Häusern befinden sich im Stadtarchiv Halle. | ||
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+ | ==== Stadtarchiv Halle ==== | ||
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+ | ==== Heimatverein ==== | ||
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+ | Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter: | ||
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+ | kkih1221@westfalenhoefe.de | ||
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