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wiki:langenberg_selhorst_003

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Selhorst Nr. 3

Alter Standort: um Westfalenstr. 21, 33449 Langenberg

heute : Wiedenbrücker Str.163, 33449 Langenberg

Lappmann

heute : Schütze

Fotos

Geschichte

A. Der alte Hof und seine Umsiedlung auf „Hohenfelde“

Der Vollerbenhof Lappmann und der Nachbarhof Lohmann weisen eine enge historische Verbindung auf. Beide sind vor 1000 n. Chr. entstanden. Der Hof „Lapman“ wird 1332 erstmalig urkundlich erwähnt. Beide Höfe sind überwiegend bis zu ihrer Ablösung im Jahre 1815 dem Grafen zu Rietberg eigenbehörig.

Der alte Hof Lappmann lag westlich des Hofes Lohmann/Großelohmann und abseits der nach 1840 neu erbauten Chaussee Köln - Minden. Diese Lage erschien dem Hofbesitzer - jetzt Amtmann Conrad Hermann Lappmann - nicht günstig für die Gründung einer Brauerei. Daher entschloss er sich zur Umsiedlung auf sein „hohes Feld“ an der neuen Straße. Zur Vergrößerung und Abrundung dieser künftigen Hoffläche half ihm der Tausch von Parzellen mit seinem Nachbarn Großelohmann. Die alten Hofgebäude ließ er abbrechen und zum Teil auf dem neuen Hof unmittelbar an der Straße Wiedenbrück-Lippstadt wieder aufbauen.

Auf diesem neuen Gut - er hatte zuvor seinen Besitz mit königlicher Erlaubnis in „Hof und Brauerei Gut Hohenfelde“ umbenennen lassen - gründete Lappmann am 1. April 1845 seine „Bayerische und Exportbrauerei“.

B. Ein Lebensbild: Conrad Hermann Lappmann - der Gründer der Brauerei

Conrad Hermann Lappmann wurde am 17. Juni 1813 als jüngstes von 7 Kindern auf dem Vollerbenhof Lappmann in Selhorst Nr. 3 geboren. Seine Eltern waren Gerhard Kockerlage gen. Lappmann und Maria Catharina Brormann gen. Lappmann. Sein Vater stammte aus Bokel vom Hof Kockerlage (heute Grondorf) und nahm durch Einheirat den Hofesnamen Lappmann an. Seine Ehefrau war gebürtig vom Nachbarhof Brormann. (Wie sie auf den Hof Lappmann gelangt ist, müsste noch erforscht werden. Die Hofstelle Brormann, nahe bei Schulte Selhorst gelegen, wurde ab 1865 verkauft und aufgelöst.)

Außer den erwähnten Höfen Kockerlage und Brormann gehörten in die Ahnenreihe des Conrad Lappmann auch Schulte Selhorst und Große Bockhoff sowie namhafte Meierhöfe aus umliegenden Ortschaften, wie Meyer Aussel, Südhaus, Großelümern, Nölcke aus Batenhorst, Meyer Hilthorst und Graflage aus Lintel, Meintrup aus St. Vit und Meier Herlage und Mersmann aus Herzebrock.

Am 1. Juni 1843 – also kurz vor seinem 30. Geburtstag – führte er die 9 Jahre jüngere, am 18. 2.1822 in Wiedenbrück geborene Clara Maria Anna von Hatzfeld in Langenberg vor den Traualtar. Seine junge Frau war eine Tochter des Kaufmanns Johann Ferdinand von Hatzfeld, der einer alten Adelsfamilie entstammte, und der Maria Anna Tecklenborg, Tochter einer alteingesessenen Kaufmannsfamilie in Wiedenbrück.

Conrad Hermann Lappmann wurde Jurist und 1843 zum Amtmann des Amtes Reckenberg ernannt; dieses Amt übte er bis 1851 aus. Nach der Verpachtung seiner Brauerei an den Ökonomen Wilhem Gierse 1861 ging er als Richter in die Provinz Sachsen, kehrte dann aber wieder nach Westfalen zurück. Zuletzt wohnte er in Rheda, wo er am 17. Januar 1874 im Alter von 60 Jahren verstarb. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Familiengruft Lappmann auf dem alten Langenberger Friedhof.

Karten

Urkataster 1790 (Du Plat) Besitzstand

Karte TK 25 1922

Karte 2000

Karte Google Maps 2016

Selhorst Nr. 3 Maps

Dokumente

Quelle: Martha Wigge, Lippstadt

Hermann Lappmann gen. Schürmann (*1844) war ein Neffe des Brauereigründers Conrad Hermann Lappmann (*1813). Sein Vater Gerhard Heinrich Lappmann (*1803) hatte 1831 auf den Hof Schürmann (heute Haselkamp) eingeheiratet. Dieses Foto, das ihn mit seiner Ehefrau Maria Gödecke-Südhaus zeigt, galt irrtümlich als ein Bildnis des Gründerpaares der Hohenfelder Brauerei.

Verweise

Auskünfte

Auskünfte über weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zum Hof erhalten Sie unter:

                     gk.langenberg@westfalenhoefe.de
                  

oder im Heimatverein Langenberg

wiki/langenberg_selhorst_003.txt · Zuletzt geändert: 2020/11/08 21:46 von michael

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