Inhaltsverzeichnis
Steinhagen
Dieses ist die Beschreibung der Gemeinde Steinhagen mit ihren früheren Bauerschaften, den ihnen folgenden Gemeinden und den Kirchengemeinden (Kirchspielen).
Bauerschaften, Dörfer und Städte
Hausstätten- und Höfeliste
- Brockhagen-Patthorster Arrode mit Schloß Patthorst
- Steinhagen einschließlich Ober-, Niedersteinhagen, Ströhen und Dorf
Literatur
Zur Regionalbuch-Bibliothek für Steinhagen
Landwirtschaftliche Adressbücher Westfalen
www.Zeitpunkt.NRW.de / Archiv der Lokalzeitungen NRW aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert
Geschichte
Konrad III. bestätigte im Jahr 1147 dem Stift Herford Besitzrechte an mehreren Hagen (also Höfen oder Hofstellen), darunter den Hofstellen „Schabbehardt“ und „Burde“ im Siedlungsgebiet des heutigen Steinhagen. Es wird vermutet, dass diese Höfe die Keimzellen des heutigen Ortes sind. Urkundlich belegt ist, dass ein Hagen in Burde mit zwölf Höfen dem Stift Herford im Jahr 1300 zu Zinsleistungen verpflichtet war. In späteren Urkunden wird „Burde“ auch „Nienhagen“ genannt.
In unmittelbarer Nachbarschaft dieses Hagen wurde durch den Grafen von Ravensberg (Hermann oder Ludwig) vermutlich Mitte des 11. Jahrhunderts eine Siedlung gegründet, die aus elf freien Höfen bestand und „Steinhagen“ genannt wurde. In einer Paderborner Urkunde vom 2. August 1258 wird die Siedlung erstmals als „Steinhagen“ bezeichnet. Beide Siedlungskerne wurden im Zuge einer kirchlichen Gebietsreform im Jahr 1334 vereint. Nach und nach wurden die Bezeichnungen „Burde“ und „Nienhagen“ zugunsten von „Steinhagen“ nicht mehr verwendet.
Vom 12. Jahrhundert an wurden in den Heberegistern des Stifts Herford grundherrliche Abgaben an Flachsbündeln und Leinentüchern erwähnt. Auch auf Steinhagener Gebiet muss es im 13. Jahrhundert schon Flachs- und Hanfanbau gegeben haben. In den Herforder Heberegistern wird von einer Bokemühle bei Borde berichtet. Sie soll an einem heute nicht mehr erkennbaren Arm des Landbaches in der Nähe des Hofes „Rueshop“ gelegen haben. Durch Leggeordnungen (1669/1672) wurde die Leinenproduktion vereinheitlicht und überprüft. Kurfürstliche Beamte kontrollierten Qualität und Maße; und legten Strafen und Gebühren fest. Steinhagen und Brockhagen wurden in der Gebührenordnung genannt. Wichtigstes Dokument ist das „Commercien-Edict“ von 1688. Hier ist eine Sonderregelung für Steinhagen und Brockhagen verzeichnet. Um 1720 gab es in der Grafschaft Ravensberg kaum einen Bauern, der nicht Flachs anbaute.
Seit der Umwälzung durch die Reformation im 16. Jahrhundert, die sich in Ravensberg und damit auch in Steinhagen nach und nach durchsetzte, ist die Bevölkerung von Steinhagen, wie im gesamten ehemaligen Altkreis Halle, überwiegend der evangelisch-lutherischen Konfession angehörig. Am 1. Januar 1932 wurde ein bewohnter Teil der Gemeinde Künsebeck eingemeindet (0,35 km²).
Im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform wurden die drei Gemeinden Steinhagen, Amshausen und Brockhagen aus dem Amt Halle und Teile der Gemeinde Hoberge-Uerentrup am 1. Januar 1973 im Zuge der Umsetzung des Bielefeld-Gesetzes (§ 3) zur neuen Gemeinde Steinhagen zusammengeschlossen.
Karten
Grafschaft Ravensberg, J.C. Schloenbach, 1772
Steinhagen, Postreiterkarte 1804
Gemeinde Steinhagen im Kreis Gütersloh
Die Gemeinde Steinhagen mit ihren Ortsteilen
Verweise
Auskünfte
Gemeindearchiv Steinhagen
Heimatverein Amshausen
Heimatverein Brockhagen
Heimatverein Steinhagen
Historischer Verein für die Grafschaft Ravensberg
Stadtarchiv Halle
Stadtarchiv Gütersloh
Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:
info@westfalenhoefe.de