Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


wiki:langenberg_ostlangenberg_104

zurück zu : [Ostlangenberg mit Dorf Langenberg] | [Ostlangenberger Hausstätten- und Höfeliste]

Ostlangenberg Nr. 104

heute : Hauptstr. 11, 33449 Langenberg

Bartels

Fotos

Bartels, der Anfang ca.1880 (Archiv)

Der erste Umbau ca.1885 (Archiv)

Der 2. Umbau ca.1919 (Archiv)

Die Villa ca.1935 (Archiv)

Die Villa heute ca.2008 (Bo.)

Geschichte

Die Firma Bartels

Die Familie

Die Familie Bartels stammte aus Rietberg. Als erster wird Valentin Bartels, gestorben 1788 in Rietberg, erwähnt. Seine Ehefrau Gertrudis Catharina geb. Pagenkamp stammte aus Langenberg. 1816 im Alter von 41 Jahren zieht sein Sohn Johann Bartels nach Langenberg, und kauft das an der Kirche gelegene Wohnhaus Nr.58 , mit einer Größe von 6Ruthen und 12Fuß, gleich 272 m2, zugehörig zum so genannten „Langen Jammer“, von Clemens Vogelsang für 500 Reichsthaler. 1822 kauft der Tabakspinner Heinrich Schnieder und Ehefrau Maria Austermann das Haus mit Hofplatz bis an den linken Birnenbaum und die Gerechtigkeit an der zwischen diesem und dem Haus belegenen Pumpe, nebst zwei Kirchenstühlen, nämlich einen Mannsitz vorne auf der Bühne und einen Frauensitz unten in der Kirche, von Bartels. Eine Teilung des Besitzes erfolgt 1826. Der Teil Nr.58b, der bisher zum Haus gehörende Speicher nebst Hofraum, mit dem Rechte an der daselbst vorhandenen Pumpe, kauft der Colonus Lütke-Wietfeld für 191 Reichsthaler. 1843 kaufen die Eheleute, der Schreiner Wilhelm Bartels und Gertrud Predeik, wahrscheinlich ein Sohn von Johann Bartels, den Teil 58b für 250 Reichsthaler. Den sein Sohn der Bäcker Hermann Theodor Bartels 1873 übernimmt. 1890 kauft der Kaufmann Gerhard Pelkmann das Anwesen 58b. Der Schreiner Bernhard Bartels, ein weiterer Sohn von Wilhelm Bartels, und Ehefrau Elisabeth geb. Keuping, macht sich 1885 selbständig. Laut Aussage der Großmutter von Leo Meier, in einem Schuppen auf dem Meierhof. Später konnte ein Grundstück an der Dorfstraße (gehörte wahrscheinlich zum Meierhof) gekauft, und ein Haus mit Werkstatt gebaut werden, die Keimzelle der Bartels-Werke. 1913 übernimmt der Zweite von elf Kindern, der erst 23 jährige Josef Bartels den Betrieb und baut ihn kontinuierlich aus. 1931 wird schon eine Beschäftigungszahl von fast 400 Leuten errecht. Am 2. Februar 1895 brennen die 5 Häuser des „Langen Jammer“ ab. (laut hören-sagen hatte man versucht die Reste mit Petroleum zu Löschen). 1896/97 wird der Meierhof abgebrochen, Meier übersiedelt nach Selhorst auf den Hof Nölke-Bockhoff.

Von der Tischlerei zur Möbelfabrik

Gehen wir einmal zurück in das Jahr1885. Im Oktober 1885 konnte der damals 32 jährige Bernhard Bartels seinen Wunschtraum handwerklicher Selbständigkeit in die Tat umsetzen. Mit nur 20 RM wurde dieser bedeutsame Schritt begonnen, und eine kleine Tischlerei auf gemacht, mit so knappen Mitteln also, daß mancher Lohntag Kopfzerbrechen machte. Er schlug sich mit seinen drei Gesellen – wie man so schön sagt – schlecht und recht durchs Leben. Mal war ein Küchentisch mit Stühlen zu machen, mal eine Dielentür zu reparieren. Dann wurde ein Kleiderschrank, eine Bettstelle und eine Kommode gebaut, wie es sich geradeso ergab. Und immer die Ungewissheit : Wie geht es weiter, wenn dieses Stück fertig ist? Wovon soll der Lohn für die drei Gesellen gezahlt werden wenn mal niemand kommt und etwas in Auftrag gibt? Langenberg und die umliegenden Dörfer waren noch kleiner als heute. Bevor jemand einen Tisch, Stuhl oder Kommode machen ließ, überlegte er lang. Kapital in anderer Form war im Überfluß vorhanden, Schaffensfreude, Pflichteifer, meisterhaftes Können und der unbeugsame Wille zum Erfolg. Insgesamt wurde der Rahmen erster Anfänge aber von Tatkraft und Eifer ausgefüllt, trotz aller Schwierigkeiten durchzuhalten, sich zu bewähren und sich des Meistertitels uns der damit verbundenen Verpflichtung würdig zu erweisen. Bernhard Bartels hatte eine Idee! Eine gute, die einzig richtige Idee überhaupt: Er mußte an die Leute heran, die was brauchten. Er mußte es ihnen sagen, daß es seine Tischlerwerkstatt in Langenberg gab, und daß er nicht nur Reparaturen, sondern viel besser noch, sehr solide und schöne Möbel machen konnte.

Von der Idee bis zur Tat war es bei ihm immer nur ein Schritt. Also zog er sonntags seinen Gehrock an, marschierte nach dem Kirchgang auf die Dörfer, besuchte die Ortsgeistlichen und bekam – zwar nicht immer – so manchen guten Hinweis, bei wem in der Gemeinde demnächst eine Hochzeit zu erwarten sei. So etwas konnte man ja nicht früh genug erfahren. Wie es dann weiter ging, kann man sich Denken, die Brautmöbel wurden in Langenberg gemacht. Wenn auch die Sorge um künftige Aufträge damit nicht ganz aus der Welt geschafft war, - sie blieb immer , ganz gleich, ob man ein kleines- oder großes Unternehmen hat – so machte sich Bernhard Bartels doch schon damals den Weg frei aus der Enge des Zufalls in die des Bekanntwerdens und des Kräftemessens mit der Konkurrenz. In dieser gesunden Umgebung wachsen die Söhne heran, die alle im väterlichen Handwerk groß werden und deren zweitältester, Josef Bartels, sich in jungen Jahren in der Fremde sich tüchtig den Wind um die Nase wehen lässt und in großem Maße praktisches und theoretisches Rüstzeug zu erwerben weiß, daß schon bald seine Früchte tragen soll. Josef Bartels ist in der glücklichen Lage, wohlbereiteten Grund vorzufinden, denn der väterliche Erfolg macht es ihm möglich, auf bekannte Fachschulen in kurzer Zeit ein solches Maß an Wissen zusammenzutragen, wie es sich noch der Vater in Jahrzehnten selbst durch tägliche Erfahrungen erarbeiten mußte. Nun hat sich seit damals viel geändert. In Langenberg wurde aus der Dorftischlerei eines der modernsten Möbelwerke Europas. 1913 mit erst 23 Jahren übernimmt Josef Bartels die Leitung des Betriebes, den er bis 1919 in vorsichtiger Weise auf der übernommenen Grundlage weiter führte. Nach Kriegsende werden aber alle Räume zu eng, denn die durch die Kriegsereignisse gebändigte Aktivität des jungen Bartels drängt nunmehr neuen Zielen zu. Aus einer Fülle von Möglichkeiten und Erwägungen kristallisiert sich die Erkenntnis, daß jeder handwerklichen Gütearbeit Beschränkung bleiben muß, wenn versäumt wird, der Mitwelt Kenntnis davon zu geben. Dem Handwerk gesellt sich damit der Kaufmann hinzu, der anstrebt , mehr zu produzieren, um mehr verkaufen zu können.

So gewinnt der immer wieder erörterte Gedanke einer Serienherstellung bestimmter Zimmermodelle Form und noch im selben Jahr hat man den Mut, 6 Speisezimmer als ersten Serienbau aufzulegen. Der erste Schritt zur industriellen Fertigung ist damit gemacht, die Grundlage der späteren großzügigen Verkaufsorganisation geschaffen. Weil dieser vorsichtige Beginn von Erfolg begleitet ist, tastet man weiter und vermag schon in wenigen Monaten eine bemerkenswerte Umsatzsteigerung zu erzielen, die 1920 zu einer angemessenen Vergrößerung des Betriebes zwingt. Der dreistöckige Hochbau wird errichtet. Hermann Kleiter ein Urgestein der Bartelsmitarbeiter wußte bei seinem 40järigen Betriebsjubiläum über seine Lehrzeit zu berichten, vor allem an die lockere Hand der Bartels-Brüder, konnte er sich erinnern: „Bei jeder KleWenn auch die Sorge um künftige Aufträge damit nicht ganz aus der Welt geschafft war, - sie blieb immer , ganz gleich, ob man ein kleines- oder großes Unternehmen hat – so machte sich Bernhard Bartels doch schon damals den Weg frei aus der Enge des Zufalls in die des Bekanntwerdens und des Kräftemessens mit der Konkurrenz. In dieser gesunden Umgebung wachsen die Söhne heran, die alle im väterlichen Handwerk groß werden und deren zweitältester, Josef Bartels, sich in jungen Jahren in der Fremde sich tüchtig den Wind um die Nase wehen lässt und in großem Maße praktisches und theoretisches Rüstzeug zu erwerben weiß, daß schon bald seine Früchte tragen soll. Josef Bartels ist in der glücklichen Lage, wohlbereiteten Grund vorzufinden, denn der väterliche Erfolg macht es ihm möglich, auf bekannte Fachschulen in kurzer Zeit ein solches Maß an Wissen zusammenzutragen, wie es sich noch der Vater in Jahrzehnten selbst durch tägliche Erfahrungen erarbeiten mußte. Nun hat sich seit damals viel geändert. In Langenberg wurde aus der Dorftischlerei eines der modernsten Möbelwerke Europas. 1913 mit erst 23 Jahren übernimmt Josef Bartels die Leitung des Betriebes, den er bis 1919 in vorsichtiger Weise auf der übernommenen Grundlage weiter führte. Nach Kriegsende werden aber alle Räume zu eng, denn die durch die Kriegsereignisse gebändigte Aktivität des jungen Bartels drängt nunmehr neuen Zielen zu. Aus einer Fülle von Möglichkeiten und Erwägungen kristallisiert sich die Erkenntnis, daß jeder handwerklichen Gütearbeit Beschränkung bleiben muß, wenn versäumt wird, der Mitwelt Kenntnis davon zu geben. Dem Handwerk gesellt sich damit der Kaufmann hinzu, der anstrebt , mehr zu produzieren, um mehr verkaufen zu können. So gewinnt der immer wieder erörterte Gedanke einer Serienherstellung bestimmter Zimmermodelle Form und noch im selben Jahr hat man den Mut, 6 Speisezimmer als ersten Serienbau aufzulegen. Der erste Schritt zur industriellen Fertigung ist damit gemacht, die Grundlage der späteren großzügigen Verkaufsorganisation geschaffen. Weil dieser vorsichtige Beginn von Erfolg begleitet ist, tastet man weiter und vermag schon in wenigen Monaten eine bemerkenswerte Umsatzsteigerung zu erzielen, die 1920 zu einer angemessenen Vergrößerung des Betriebes zwingt. Der dreistöckige Hochbau wird errichtet. Hermann Kleiter ein Urgestein der Bartelsmitarbeiter wußte bei seinem 40järigen Betriebsjubiläum über seine Lehrzeit zu berichten: „Bei jeder Keinigkeit gab es Ohrfeigen. Das wussten alle Stifte. Da hab ich auch so manches Fuder durch die Hacken gekriegt.“ Traf Josef Bartels nach 23 Uhr noch Mitarbeiter auf der Straße, dann herrschte er sie an: „Macht das ihr ins Bett kommt. Ihr könnt sonst morgen nicht arbeiten!“ Aus gleichem Grund war der Chef auch ein Gegner des Schützenfestes…… Auch Hubert Wimmelmeier (später Lehrlings-Meister) erinnerte sich: „Auch zum Kartoffel aufsuchen mußten wir Stifte mit aufs Land“. Weiteres aus dem „Bartels – Nähkästchen“: Bei Bartels gab es 1929 noch eine 70 Stunden Woche, 12 Stunden von Montag bis Freitag, und 10 Stunden am Samstag. Speise- und Herrenzimmer aus Eiche und Nussbaum wurden damals hergestellt, und 90 Stunden benötigte man damals für einen Schrank. Die gängigsten Modelle hießen damals übrigens „Bernhard“, „Erich“ und „Thea“. Der Stundenlohn betrug bei Eintritt in die Firma 62 Pfennig, später dann 65 und 69 Pfennig. In der Bilanz von 1929 bilanzierte Bartels, ein Pferd mit 480 RM und eine Kuh mit 400 RM. Vier Jahre vorher war sogar noch eine Ziege mit 30RM im Anlagevermögen ausgewiesen. Noch 1944 gab es in der Bilanz 700 RM Ersatzbeschaffungsrücklage für das Pferd „Hecktor“, das 1939 eingezogen worden war.

Eine Anekdote zu der besagten Kuh. Eine der ersten Ansiedlungen die unter Mithilfe und Förderung von Josef Bartels erstellt wurden, waren die ersten fünf Häuser an der heutigen Buschstraße, und das verdanken sie dieser Kuh. Diese Kuh gehörte der Mutter Elisabeth geb. Keuping. Sohn Josef der seinen Betrieb 1927/28 gerne vergrößern wollte, und die Kuhwiese seiner Mutter, die neben oder hinter dem vorhandenen Betrieb lag, für die Erweiterung benötigte, Mutter Elisabeth ihre Kuh aber nicht abgeben wollte, mußte Abhilfe geschaffen werden. Südlich von Haselkamps und Meiers Busch lag ein schmaler Streifen Wiese die dem Bauern Witreck gehörte. Josef Bartels wurde mit Witreck einig. Dem Bauern wurde auf seinem Hof eine Scheune errichtet und Bartels bekam dafür die Wiese, und die Kuh konnte umziehen. Der Nachteil war, der einzige Zugang zur Wiese war weiter, und nur vom Dorf her über einen Feldweg zu erreichen, nach einem Jahr dann hatte sich daß mit der Kuh erledigt. Einige Betriebsangehörige die auf der Suche nach einem Baugrundstück waren, konnten nach Anfrage beim Chef die Grundstücke günstig erwerben und 1929 konnte gebaut werden, dank der Kuh von Mutter Bartels.

Damals in der Zeit der Inflation mußte der Bruder, Hubert Bartels, um 3 Uhr morgens schon die Pferde anspannen, um die Möbel nach Paderborn, Büren oder Bielefeld zu bringen. Und wie verrückt die Zeit war, lässt sich daran ermessen, das im Mai 1922 ein Brief 2 Mark Porto kostete. Ein Jahr später waren es hundert Mark und in wenigen Monaten bis Dezember 1923 kletterte der Preis für die Beförderung eines Briefes auf 100 Milliarden Mark. Wie konnte ein Unternehmer damals seinen Betrieb am Laufen halten? Die Mitarbeiter mußten an jedem Abend ihren Lohn erhalten weil am folgenden Tage das Geld wertlos war. So setzte sich auch Josef Bartels am Morgen auf sein Motorrad und fuhr hinter seinem Bruder Hubert her, um das Geld für die gelieferten Möbel gleich zu kassieren. Wiederum ist die betriebliche Nutzungsfläche zu klein geworden, es ist Zeit, die errechte Basis zu untermauern und der betrieblichen Leistungsfähigkeit glücklichste Raumplanung und Überholung des Maschinenparks das Rückrad der Stetigkeit zu geben. In den Jahren der abflauenden Konjunktur bestätigt sich aber auch die bedeutsame Stärke eines wohlgefügten Unternehmens, das genug Kraft in sich aufgespeichert hat, um auch schwere Erschütterungen der Wirtschaft zu trotzen.

Das Fabrikationsprogramm findet schon bald erneut eine Erweiterung auf Schlafzimmer, und Stilzimmer aller Variationen stellen dann weitere, in ihrer Wirkung ganz überraschende Aufgaben. Bald 100 Bildhauern kann Arbeit gegeben werden und eine eigene Sperrholzabteilung, die angegliedert werden muß, weil die Stilzimmer Fabrikation ganz neue Anforderungen stellt, nimmt weitere Kräfte auf. So bedingen die vielen geschweiften Flächen, die Stilzimmer aufzuweisen haben, die Verarbeitung nur völlig einwandfreier erstklassiger Sperrhölzer, weil auch für alle Schweifungen und Rundungen die Garantie sorgsam ausgeführter Flächen übernommen werden muß. Für die schweren Füße der Herrenzimmer wurde extrem trockenes und abgelagertes Eichenholz gebraucht, daß verschaffte man sich indem man herum hörte, wo alte Windmühlen abgebaut wurden, denn dieses Holz eignete sich hervorragend zur Herstellung der Füße. Im Sommer 1935 vernichtet ein Großfeuer das alte Kesselhaus und einen Teil der Werkhallen. Noch am gleichen Tag wurde mit den Aufräumarbeiten und dem Wiederaufbau begonnen, und wo es möglich war wurde weiter produziert, sodaß keine Mitarbeiter entlassen werden brauchten. Ein neues Kesselhaus und eine Kantine werden noch im gleichen Jahr fertig. Nach dem Ausbruch des Krieges 1939 wird die Produktion umgestellt, es werden jetzt Baracken, Pferdeställe, Munitionskisten, Bombenschlitten und Eisenbahnwagons hergestellt. Da ein Teil der Mitarbeiter zum Militärdienst eingezogen wird, werden diese durch Gefangene und Fremdarbeiter ersetzt. Der Chef Josef Bartels brauchte nicht zum Militär, er litt an der „Schreinerkrankheit“ (ihm fehlten einige Finger an der Hand), auch fehlte dem begeisterten Jäger, durch einen Jagdunfall, eine Zehe am Fuß. Der unglückliche Schütze war der kleine Sohn Josef junior, der ausnahmsweise mit zur Jagd durfte. Denn während sich Vater Josef mit einem Jagdkollegen unterhielt, und er seine Flinte mit dem Lauf auf die Schuhspitze gestellt hatte, damit kein Schmutz hinein kam, machte sich Sohn Josef junior am Abzugzuschaffen! Zum Kriegsende im April 1945 beim Einmarsch der Amerikaner wird das Werk zum ersten mal stillgelegt, aber schon am 7.Mai darf mit ihrer Erlaubnis weiter gearbeitet werden. Während der Entnazifizierungszeit 1946-49, wird der Betrieb vom Betriebsleiter Ulbricht geleitet. Es setz aber schon eine rege Bautätigkeit ein, es werden Produktionshallen für die Sperrholz Herstellung gebaut, und neue Maschinen angeschafft, selbst eine eigene Berufschule für die Lehrlinge wird mit der Erlaubnis aus Detmold eingerichtet. Am 1.Mai 1949 ist der Chef wieder im Betrieb.

Weitere Hallen für die Furnier- und Sperrholzherstellung und ein neuer Bürotrakt entstehen. Es werden Dämpfgruben gebaut und auf dem Holzplatz eine Kranbahn, 12m hoch, 100m lang, 28m freitragende Breite, aufgestellt. 1950 wird das Fabrikgelände durch den Kauf von Schlütermannswiese um 1250qm vergrößert. Bis 1951 werden auf dem Gelände ein Schornstein, 80m hoch, ein neues Kesselhaus und eine Mittellagenhalle 34m x 90m gebaut und in betrieb genommen. 1951 hat Bartels 1168 Arbeiter und Angestellte beschäftigt.Das tragische Aus der Firma Bartels kam 1954. durch die enorme Bautätigkeit und die Anschaffung von Maschinen und Anlagen hatte sich Josef Bartels finanziell übernommen, und er mußte sein Lebenswerk in fremde Hände legen. Am 5.Mai 1955 verließ er mit Es muß als überraschend bezeichnet werden, daß die ganze fabrikationtechnische Entwickelung, die doch mit Riesen schritten der Großserienfabrikation zueilt, nicht zur Akkordarbeit mit qualitativen Konzessionen verführt hat, sondern Lohnarbeit bei Bartels noch allgemein üblich war. Allein in dieser Tatsache liegt ein außerordentlicher Erziehungsfaktor für die Güte der Leistung vor, der vom letzten Lehrling begriffen wird. Bei Bartels darf jeder Mitarbeiter, an welcher Stelle er auch stehen mag, das Gefühl mit nach Hause nehmen, an der Fabrikation von Erzeugnissen mitzuwirken, die dem Gütebegriff bester Handwerksarbeit nicht widersprechen. In einer Festschrift die 1935 zum 50järigen Bestehen heraus gegeben wurde, hieß es über die „Sturm und Drangjahre“ wörtlich: „Mit dieser Mengenmäßigen Produktionssteigerung laufen unentwegte Qualitätssteigerungen einher, so daß die Marktbezeichnung, -Qualität wie Bartels- schlechthin immer selbstverständlicher zur Kennzeichnung hochwertiger Möbel überhaupt wird.“ Hatte man die Verkaufstätigkeit während der Nachkriegs- und Inflationsjahre auf den Westen und Nordwesten beschränkt, so erfolgte in den nächsten Jahren die Erfassung des gesamten innerdeutschen Marktes. Den überaus rührigen Mitgliedern de Außendienstes ist es zu danken, wenn diese Aufgabe in relativ kurzer Zeit durchgeführt werden konnte. Der Export in die europäischen Randstaaten wurde organisiert und 1933, anlässlich der Weltausstellung in Chikago, erstmalig der Weg nach Übersee gewagt. Erfreulicherweise war es möglich, neben praktischen Verkaufserfolgen einen bedeutsamen, propagandistischen Erfolg zu erzielen. Auch auf der letzten Leipziger Messe war Bartels-Möbel mit 40 neuen Modellen vertreten, die bedeutsame Erfolge brachten. Auch die soziale Einstellung von Josef Bartels gegenüber seinen Mitarbeitern war vorbildlich. So wurden unter seiner Förderung und Mitwirkung die ersten Siedlungshäuser für Mitarbeiter errichtet. 1927 die ersten 5 Häuser an der heutigen Buschstraße. Die 2. Siedlung mit 17 Häuser folgte 1937 an der heutigen Lorenzstraße. Auch hier setzte sich der Chef gegen den damaligen Bürgermeister durch, „Wat, siedeln wigie, datt dauet man in de Lüneburgerheide do is Platz genauch.“ 1948 entstanden 10 Häuser auf der Brede, und 1951 im Schlingfeld 24 Häuser und in Waldliesborn ebenfalls 12 Häuser. Auch durften die Mitarbeiter am Wochenende und nach Feierabend die Maschinen benutzen um die Bauten einzurichten. Ebenso wurde Holz und Material zu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt.

Es muß als überraschend bezeichnet werden, daß die ganze fabrikationtechnische Entwickelung, die doch mit Riesen schritten der Großserienfabrikation zueilt, nicht zur Akkordarbeit mit qualitativen Konzessionen verführt hat, sondern Lohnarbeit bei Bartels noch allgemein üblich war. Allein in dieser Tatsache liegt ein außerordentlicher Erziehungsfaktor für die Güte der Leistung vor, der vom letzten Lehrling begriffen wird. Bei Bartels darf jeder Mitarbeiter, an welcher Stelle er auch stehen mag, das Gefühl mit nach Hause nehmen, an der Fabrikation von Erzeugnissen mitzuwirken, die dem Gütebegriff bester Handwerksarbeit nicht widersprechen. In einer Festschrift die 1935 zum 50järigen Bestehen heraus gegeben wurde, hieß es über die „Sturm und Drangjahre“ wörtlich: „Mit dieser Mengenmäßigen Produktionssteigerung laufen unentwegte Qualitätssteigerungen einher, so daß die Marktbezeichnung, -Qualität wie Bartels- schlechthin immer selbstverständlicher zur Kennzeichnung hochwertiger Möbel überhaupt wird.“ Hatte man die Verkaufstätigkeit während der Nachkriegs- und Inflationsjahre auf den Westen und Nordwesten beschränkt, so erfolgte in den nächsten Jahren die Erfassung des gesamten innerdeutschen Marktes. Den überaus rührigen Mitgliedern de Außendienstes ist es zu danken, wenn diese Aufgabe in relativ kurzer Zeit durchgeführt werden konnte. Der Export in die europäischen Randstaaten wurde organisiert und 1933, anlässlich der Weltausstellung in Chikago, erstmalig der Weg nach Übersee gewagt. Erfreulicherweise war es möglich, neben praktischen Verkaufserfolgen einen bedeutsamen, propagandistischen Erfolg zu erzielen. Auch auf der letzten Leipziger Messe war Bartels-Möbel mit 40 neuen Modellen vertreten, die bedeutsame Erfolge brachten. Auch die soziale Einstellung von Josef Bartels gegenüber seinen Mitarbeitern war vorbildlich. So wurden unter seiner Förderung und Mitwirkung die ersten Siedlungshäuser für Mitarbeiter errichtet. 1927 die ersten 5 Häuser an der heutigen Buschstraße. Die 2. Siedlung mit 17 Häuser folgte 1937 an der heutigen Lorenzstraße. Auch hier setzte sich der Chef gegen den damaligen Bürgermeister durch, „Wat, siedeln wigie, datt dauet man in de Lüneburgerheide do is Platz genauch.“ 1948 entstanden 10 Häuser auf der Brede, und 1951 im Schlingfeld 24 Häuser und in Waldliesborn ebenfalls 12 Häuser. Auch durften die Mitarbeiter am Wochenende und nach Feierabend die Maschinen benutzen um die Bauten einzurichten. Ebenso wurde Holz und Material zu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt. Im Sommer 1935 vernichtet ein Großfeuer das alte Kesselhaus und einen Teil der Werkhallen. Noch am gleichen Tag wurde mit den Aufräumarbeiten und dem Wiederaufbau begonnen, und wo es möglich war wurde weiter produziert, sodaß keine Mitarbeiter entlassen werden brauchten. Ein neues Kesselhaus und eine Kantine werden noch im gleichen Jahr fertig.

Nach dem Ausbruch des Krieges 1939 wird die Produktion umgestellt, es werden jetzt Baracken, Pferdeställe, Munitionskisten, Bombenschlitten und Eisenbahnwagons hergestellt. Da ein Teil der Mitarbeiter zum Militärdienst eingezogen wird, werden diese durch Gefangene und Fremdarbeiter ersetzt. Der Chef Josef Bartels brauchte nicht zum Militär, er litt an der „Schreinerkrankheit“ (ihm fehlten einige Finger an der Hand), auch fehlte dem begeisterten Jäger, durch einen Jagdunfall, eine Zehe am Fuß. Der unglückliche Schütze war der kleine Sohn Josef junior, der ausnahmsweise mit zur Jagd durfte. Denn während sich Vater Josef mit einem Jagdkollegen unterhielt, und er seine Flinte mit dem Lauf auf die Schuhspitze gestellt hatte, damit kein Schmutz hinein kam, machte sich Sohn Josef junior am Abzugzuschaffen! Zum Kriegsende im April 1945 beim Einmarsch der Amerikaner wird das Werk zum ersten mal stillgelegt, aber schon am 7.Mai darf mit ihrer Erlaubnis weiter gearbeitet werden. Während der Entnazifizierungszeit 1946-49, wird der Betrieb vom Betriebsleiter Ulbricht geleitet. Es setz aber schon eine rege Bautätigkeit ein, es werden Produktionshallen für die Sperrholz Herstellung gebaut, und neue Maschinen angeschafft, selbst eine eigene Berufschule für die Lehrlinge wird mit der Erlaubnis aus Detmold eingerichtet. Am 1.Mai 1949 ist der Chef wieder im Betrieb. Weitere Hallen für die Furnier- und Sperrholzherstellung und ein neuer Bürotrakt entstehen. Es werden Dämpfgruben gebaut und auf dem Holzplatz eine Kranbahn, 12m hoch, 100m lang, 28m freitragende Breite, aufgestellt. 1950 wird das Fabrikgelände durch den Kauf von Schlütermannswiese um 1250qm vergrößert. Bis 1951 werden auf dem Gelände ein Schornstein, 80m hoch, ein neues Kesselhaus und eine Mittellagenhalle 34m x 90m gebaut und in betrieb genommen. 1951 hat Bartels 1168 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Das tragische Aus der Firma Bartels kam 1954. durch die enorme Bautätigkeit und die Anschaffung von Maschinen und Anlagen hatte sich Josef Bartels finanziell übernommen, und er mußte sein Lebenswerk in fremde Hände legen. Am 5.Mai 1955 verließ er mit seiner Familie Langenberg, und eröffnete in Düsseldorf auf der Klosterstraße ein Stilmöbel-Geschäft. Am 27.Juli 1958 stirbt Josef Bartels auf tragische Weise. Der Sohn Josef junior führt das Unternehmen erfolgreich weiter, so daß 1988 das Einrichtungshaus auf 2000 qm vergrößert wird. Im neu erstellten Design-Center „Stilwerk a. d. Kö“ wird im Jahr 2000 eine Filiale und ein Shop eröffnet. Im Jahr 2005 erfolgt dann der Komplettumzug in das „Stilwerk“. Bartels ist dort ab sofort mit sechs separaten Geschäften vertreten.

G.v.d Bongard 2008

Karten

Urkataster 1790 (Du Plat) Besitzstand

Karte TK 25 1922

Karte 2000

Karte Google Maps 2016

Ostlangenberg Nr. 104 Maps

Dokumente

Verweise

Auskünfte

Auskünfte über weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zum Hof erhalten Sie unter:

                     gk.langenberg@westfalenhoefe.de
                  

oder im Heimatverein Langenberg

wiki/langenberg_ostlangenberg_104.txt · Zuletzt geändert: 2020/11/05 11:35 von michael

Donate Powered by PHP Valid HTML5 Valid CSS Driven by DokuWiki