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wiki:bielefeld_sende_049

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Sende Haus Nr. 49

heute : Verler Str. 301, 33689 Bielefeld

Siggemann

ab 1888 : Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel

heute : Rasche-Schürmann

Fotos

Hofgebäude Südseite, 2016

Zum Wohnhaus umgebauter ehemaliger Schafstall des Hofes. Nordwestseite

Geschichte

Hofdokumentation Rudolf Gürtler (1.Seite von 14)

Unter dem Namen Friedrichshütte entstand hier im Jahr 1888 die erste Trinkerheilstätte der Anstalt Bethel. Der Bauernhof hieß ursprünglich Siggemannshof und wurde so eingerichtet, dass alkoholkranke Männer zur Behandlung aufgenommen werden konnten.

Die Motivation für die Einrichtung von Trinkerheilstätten kam aus den Erfahrungen mit den Wanderern in der Arbeiterkolonie Wilhelmsdorf. Unter ihnen befanden sich nach damaligen Schätzungen rund 75 bis 80 Prozent Alkoholkranke. Sie sollten eine spezifische und längere Betreuung erhalten. Als Behandlungsmethode setzte man auf die christliche Hausordnung, die regelmäßige körperliche Arbeit in der Landwirtschaft sowie auf eine „einfache reizlose Nahrung“ und „völlige, lebenslängliche Enthaltsamkeit von geistigen Getränken.“ Der Aufenthalt sollte möglichst auf ein Jahr angelegt werden, „da ein kurzer Aufenthalt nach unseren Erfahrungen wirkungslos bleibt“, so ein Informationsheft aus der Zeit um 1900.

Im Ersten Weltkrieg war Friedrichshütte eine Lazarettabteilung. Die Arbeit mit alkoholkranken Männern wurde nach dem Krieg nicht weiterbetrieben. Männer mit einer geistigen Behinderung zogen in das Haus ein. 1945 wurde hier ein Altenheim für evakuierte Frauen aus Bremen eingerichtet. Auch in der Nachkriegszeit blieb Friedrichshütte ein Altenheim für Frauen, vor allem für Flüchtlinge und Vertriebene. 1951 entstand in einem Nebengebäude wieder eine Abteilung für Männer mit geistigen Behinderungen. 1957 siedelten die restlichen noch verbliebenen Frauen in das neu erbaute Altenheim Sonneck über.

Nach einem Umbau im Jahr 1984/85 kehrte das Haus sozusagen zu seinem Ursprung zurück: Hier wurden Wohngruppen für alkoholabhängige Frauen und Männer eingerichtet. Ende der 1990er Jahre ging die Nachfrage nach diesen Therapieplätzen zurück.

Das Haus wurde im Jahr 2000 an die Familie Rasche Schürmann verkauft. Im Jahre 2022 begann die Resaurierung des Schafstalls aus dem Jahre 1666.

Quelle : www.hauptarchiv-bethel.de / Friedrichshütte

Karten

Karte Urkataster 1820, Besitzstand Siggemann

Karte TK 25 1922

Karte Google Maps 2006

Sende Nr. 49 Maps

Dokumente

Schafstall Torbogeninschrift von 1666

Postkarte Anstalt Bethel um 1910

Postadressbuch 1895

Verweise

Auskünfte

Auskünfte über weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zum Hof erhalten Sie unter:

                           michaele@westfalenhoefe.de
                  

oder im Heimathaus Verl. http://www.verlerland.de

Übersicht des digitalen Bestandes : 50 Bilder, Karten und Unterlagen (Bild anklicken !)

wiki/bielefeld_sende_049.txt · Zuletzt geändert: 2023/03/02 15:51 von michael

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