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Stukenbrock

Dieses ist die Beschreibung der Bauerschaft mit Kirchdorf Stukenbrock.

Hausstätten- und Höfeliste

Bücher

Johannes Stiewe: Stukenbrock. Geschichte eines Sennedorfes. Paderborn: Bonifacius 1953.

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Geschichte

Stukenbrock und Stukenbrock-Senne sind Stadtteile der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und gehören zum Kreis Gütersloh. Stukenbrock und Stukenbrock-Senne liegen in der Emssandebene in der östlichen Westfälischen Bucht, am östlichen Ausläufer des Münsterlandes, welches durch den Teutoburger Wald im Osten abgegrenzt wird. Entwässert wird der Raum von Zuflüssen der Ems, den Sennebächen.

Die erste urkundliche Erwähnung der Stukenbrocker Urhöfe „Brechtme“ und „Gokersterteshusen“ (Brechmann und Gauksterdt) stammt aus dem Jahre 1153. 1279 gehören Teile Brechmes zum Hof Stapelage. Es besteht bereits eine Kapelle und ein Friedhof an der heutigen Römerstraße. Nach einer nicht beurkundeten Überlieferung des Gemeindevorstehers Antpöhler soll der mittelalterliche Ort in der Soester Fehde zerstört, wüst gefallen und danach wieder aufgebaut worden sein.

Erst seit 1526/1527 ist die neue Bezeichnung „Stükenbrüche“ für Stukenbrock überliefert. In der Abgabenliste von 1584 werden die Halbmeier-Höfe erstmals erwähnt. Laut Stiewe gründet sich der Ortsname Stukenbrock auf „eine Stelle in dem Buchenhochwald hinter dem Hof Welschof, die noch heute [1953] 'Stukenbrocks Hof' heißt. Noch im Jahre 1683 klagt Lümmer, dass ihm Stukenbrocks Schweine im Hafer Schaden getan. Der Name übertrug sich im Laufe der Zeit auf den Vogteibezirk und dementsprechend auf die Gemeinde.“ [Johannes Stiewe: Stukenbrock. Geschichte eines Sennedorfes. Paderborn: Bonifacius 1953, S. 25.] Für 1554 ist das Baujahr der alten Vogtei auf dem Thorwesten-Hof datiert.

1590 veranlasst der Oerlinghauser Pastor Stratmann, die Kapelle in Stukenbrock auf Gemeindekosten ausbessern zu lassen. Der 05.12.1614 gilt als Gründung der Pfarrei: Stukenbrock wird von den Kirchspielen Oerlinghausen und Stapelage abgepfarrt. Bis in diese Zeit sind die Einwohner Stukenbrocks überwiegend kalvinistisch. Während des Dreißigjährigen Krieges wütet in Stukenbrock die Pest, 1639 wird die Gemeinde von Schweden und Hessen verwüstet, worunter insbesondere der Bokelhof zu leiden hat.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg wird Stukenbrock in der Regierungszeit des Fürstbischofs Dietrich Adolf von der Recke endgültig katholisch. 1656 hat Stukenbrock 355 Einwohner. Zwischen Lippe und Paderborn wird am 15.07.1658 im sogenannten Lippspringischen Originalvergleich die Landesgrenze fixiert. In den Jahren 1683-1684 kommt es zur ersten Kirchenerweiterung.

Um 1700 entflammen erste Hudestreitigkeiten zwischen lippischen Neusiedlern, die die Stukenbrocker aus ihrem Territorium vertreiben. Die Konferenz von Dedinghausen 1715 beendet die Hudestreitigkeiten vorerst.

1706 wird das Pastorat an der Römerstraße mit dem Colonat Schröder getauscht; bis 1717 wird das neue Pastorat zum Jagdschloss ausgebaut. Um 1730 wird die Brinkkapelle gebaut.

Im Siebenjährigen Krieg wird Stukenbrock 1759 zunächst von Franzosen geplündert. Nach der Schlacht bei Minden quartiert sich Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel in Stukenbrock ein.

1780 entstehen in einer vom Paderborner Fürstbischof initiierten letzten Siedlungswelle die Höfe in Stukenbrock-Senne.

In den Jahren 1805, 1815, 1817-1820, 1831 und 1848 kommt es zu Missernten, Dürre Hungersnöten und Teuerung.

Die Hude-Konflikte zwischen Stukenbrock und Augustdorf flammen 1810 erneut auf und werden erst in den Jahren 1817/1818 beigelegt. 1824 wird das Brechmerholz abgeschlagen und - folgt man der Gemeindechronik - das Urbild des alten Ortes Brechme endgültig entfernt. 1827 wütet eine Malaria-Epidemie in Hövelhof und Stukenbrock.

Die Kataster-Vermessung der Stukenbrocker Gemeinheiten beginnt 1827 und findet 1849 mit der Gemeinheits-Teilung ihr Ende.

1851 wird die Trennung von Stukenbrock und Stukenbrock-Senne entlang des heutigen Hubertusweges beantragt und sogleich wieder verworfen.

1887 wird mit dem Bau der Chaussee zwischen Hövelhof und Stukenbrock begonnen, die 1889 dem Verkehr übergeben wird.

Um die Jahrhundertwende 1900 wird durch den vermehrten Einsatz von Kunstdünger die Plaggenwirtschaft (Heidebauerntum) allmählich zurückgedrängt.

1902-1903 wird die Chaussee zwischen Stukenbrock und Augustdorf gebaut.

1949 setzt eine rege Bautätigkeit ein: es entstehen Häuser rund um das ehemalige Küstergrundstück, die Kipshagensiedlung und die Heimkehrersiedlung (Bokelfenn). Auf dem Gelände des ehemaligen Stammlagers wird das Sozialwerk errichtet.

Am 1. Januar 1970 wird aus der Gemeinde Stukenbrock (Amt Neuhaus, Kreis Paderborn) und der Gemeinde Schloß Holte sowie Teilen der Gemeinde Sende (beide Amt Verl, Kreis Wiedenbrück) die neue Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock gebildet[1], die zunächst dem Kreis Bielefeld angehört, bevor 1973 der Kreis Gütersloh gebildet wird. Am 1. Januar 2003 erhält die Gemeinde Stadtrechte.

Dokumente

Karl Beckmann: „Desertum Sinedi“ - Siedlungen in der Senne zwischen 800 und 1400. In: 77. Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg. Gieselmann: Bielefeld 1989.

Gemeindechronik Stukenbrock, Stadtarchiv Schloß Holte-Stukenbrock

Georg Joseph Rosenkranz: „Die Stuckenbrocker Senne“. In: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde, Band 11. Münster: 1849

Die Stukenbrocker Senne

Karten

Schloß Holte-Stukenbrock im Kreis Gütersloh

Die Ortsteile von Schloß Holte-Stukenbrock

Stukenbrock 1843

[Quelle: Karte vom Kreise Paderborn im Regierungsbezirk Minden. H. Dodt, Berlin, 1843. Universitäts- und Landesbibliothek Münster. [Uni Münster ] ]

Stukenbrock 1859

[Quelle: Heinrich Antpöhler: „Chronik von Stukenbrock-Senne von 1867.“ In: Katholische Pfarrgemeinde St. Achatius Stukenbrock-Senne: Chronik St. Achatius Stukenbrock-Senne. Paderborn: Bonifatius o.J., S. 64-65.]

Verweise

Auskünfte

Unterlagen zu den Höfen befinden sich im Heimathaus Schloß Holte-Stukenbrock.

Heimatverein Schloß Holte - Stukenbrock

Heimatverein Schloß-Holte Stukenbrock

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:

                            henrikf@westfalenhoefe.de
wiki/stukenbrock.txt · Zuletzt geändert: 2023/03/22 16:01 von hjf

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